Teil 2


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Berichte ab 28. Mai 2008


Mittwoch, 28. Mai 2008, Kairo
Ich sitze mit Wirawan im 6. Stock in der Lobby unseres Hotels und wir genießen die schöne Aussicht bis zum Nil und dem Ägyptischen Museum. Es ist früher Morgen und schon sehr heiß. Erschöpft durch den 10 stündigen Nachtflug von Bangkok schmeckt uns der Willkommensdrink nicht sehr.

Blick aus unserem Hotel in Kairo Nilrundfahrt


Nach meinem 3 wöchigen Österreichaufenthalt war ich nach Thailand geflogen, um mit Wirawan das Visum fÜr Österreich zu besorgen. Bei unserer ersten Vorsprache dort glaubte ich mich auf der Botschaft einer Bananenrepublik zu befinden.
Es gelten hier scheinbar andere Bestimmungen als bei der österreichischen Fremdenpolizei. Nach drei Tagen war es aber dann doch geschafft.
Wir warten hier auf meinen Freund Hans, einem Mitglied unseres Segelstammtisches, der mit seinem Sohn Paul aus Österreich angereist kommen wird.
Sie wollen uns auf unserer Reise durch das Rote Meer bis nach Port Suez begleiten. Wir wissen dass es ein anstrengender Törn werden wird. Da im Golf von Suez die meiste Zeit Starkwinde aus N-NW vorherrschen. Auch Sandstürme sind keine Seltenheit. Die Schiffahrtstaße mit ihren Grossschiffen, die wie aufgefädelt in beiden Richtungen hintereinander unterwegs sind, die vielen Bohrinseln und Ölplattformen machen ein Segeln fast unmöglich. Es gibt keine Häfen, auch keine geschützten Buchten. Keine Sehenswürdigkeiten, nur Wüste, Ölpumpen, Öllager und Militär.
Ein an Land gehen ist überall verboten.


Samstag, 31.Mai 2008, Hurghada
Nach den Pflichtbesuchen - Pyramiden, Ägyptisches Museum, einer Bootsfahrt auf dem Nil und einer Stadtrundfahrt kommen wir nach einer 6 stündigen Busfahrt durch die Ostwüste, in die vom Manager Sherif N. Sami vorbildlich geleitete neue Marina Hurghada wo Ostarrichi auf uns wartet.
Nach unserer zwei monatigen Abwesenheit sieht die alte Dame etwas traurig aus. Überall Sand. Wir versuchen sie so gut wie möglich durch mehrmaliges Waschen vom Sand zu befreien doch sie würde in eine Waschstraße gehören.
Wir sehen auch unsere holländischen Nachbarn Gerda und Rien von SY Marvin wieder und laden sie für Sonntag zum Abendessen ein.

Marina Hurghada mit Ostarrichi Abendessen mit Rien und Gerda von der SY Marvin


Mit Freude vernahmen wir die Wetterprognose für die nächsten Tage.
Ab Montag schwach windig, die besten Voraussetzungen um nach Norden zu kommen.


Montag, 1.Juni 2008:
Nach der Bezahlung der Marinagebühren, Sherif hat mir einen sehr fairen Preis gemacht, verabschieden wir uns noch bei Amr, dem Chef des guten Thai Restaurants, und legen ab. Der Anker fällt um 14.40 Uhr in der gegen alle Windrichtungen geschützten Endeavour Bay. Position: 27°33.8'N, 033°46.9'E.
Wir warten auf Gerda und Rien. Sie wollen auch die Nacht hier verbringen aber vorher noch bei einem nahegelegenen Riff einen Tauchgang machen.

Thai Restaurant in Hurghada Endeavour Bay auf Tawila Island


Dienstag, 2.Juni 2008
Rien gab uns noch die Koordinaten einiger guter Ankerplätze hier im Golf. Und so brechen wir mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen und der Sicherheit von drei verschiedenen Wetterberichten Richtung Sheik Riyah Harbour, Sinai-Halbinsel auf. Doch wie befürchtet hat wieder jemand plötzlich die Windmaschine eingeschaltet und so haben wir kurze Zeit später 25 Kn und die dazugehörige Welle auf die Nase. Wohin, wo ist der nächste Ankerplatz?
Hans hat sich vorsorglich alle in Frage kommenden Buchten vorgemerkt. Wir suchen uns das 22 SM entfernte Mersa Zeitiya davon aus.
Um 14.00 Uhr fällt dort der Anker auf Position 27°50.1'N 33°35'E.
Wüste, Militär, eine Ölplattform und dazugehörige Versorgungsschiffe. Der Wind steigert sich während der Nacht auf 40 Knoten. In dieser Zeit bekomme ich über Pactor einen Wetterbericht, (Grib Files) Winde aus allen Richtungen mit maximal 5 Kn! Unverständlich.
Verbotenerweise fahre ich morgens mit Hans an Land. Wir werden überaus freundlich empfangen. Hans wird auf das Lotsenboot eingeladen, ich auf das Versorgungsschiff, welches an der Plattform längsseits gegangen war. Bei einem Kaffee stellt man mir die Offiziere vor und ich bekomme endlich einen aktuellen und passenden Wetterbericht. Unter anderem erzähle ich ihnen, dass ich in letzter Zeit öfter Startprobleme hatte. Es dauert nicht lange und der Kapitän ruft seinen ersten Ingenieur, der wiederum seinen Elektriker, und auf einmal sind wir zusammen im Beiboot zu unserem Schiff unterwegs, nicht ohne aber vorher noch eine Kiste vollgefüllt mit Mineralwasser mitzubekommen. Die beiden Techniker verstehen ihr Handwerk und haben binnen kurzer Zeit den Fehler, ein vergammeltes Kabel zum Zündschloss, gefunden und behoben. Zur Frage, was kostet das nun, werde ich ausgelacht. Auf See muss man sich helfen, sollte ich wieder einmal Hilfe brauchen soll ich ihr Schiff, MARIDIVE 35, auf VHF 09 rufen. Sie werden da sein, meinte der Erste.

Die freundlichen Helfer von der Maridive 35


Wenn ich da nur an Papua Neuguinea zurückdenke, wo mir ein deutscher Segler, bekannt durch seine täglichen Berichte in seiner Website, für ein kleines Software Problem 300 USD abgenommen hat, da muss ich mich heute immer noch ärgern.


Donnerstag, 05. Juni 2008
Mitternacht, ich werde munter, das gibt es nicht, fast kein Wind. Ich wecke Hans, sage ihm, dass wir gleich losfahren werden. Seine Begeisterung dafür hält sich allerdings in Grenzen. Einen Kaffee mit einer Zigarette muss sich aber noch ausgehen, war seine Antwort.
0.35 Uhr, wir lichten den Anker und schleichen uns mit langsamer Fahrt zwischen den vor Anker liegenden Schiffen und ausgelegten Festmachertonnen aus der Bucht hinaus. Wir müssen dabei aber auch noch das teilweise unter Wasser liegende Riff beachten. Da wir Neumond haben, ist es stockfinster.
Auf See sind die Fackeln der Bohrinseln zu sehen. Ich denke daran, dass die Sonnenwende auch wieder bald gefeiert wird. Wir wollen heute bis Marsa Thelemet kommen. Das sind 90 SM. Draussen steht noch eine Dünung vom vorangegangenen starken Wind, ist aber nicht so unangenehm. Der Blick auf das GPS ließ aber meine Freude über das gute Wetter stark sinken, wir fahren nur 2 Knoten über Grund und haben somit 2,5 Kn Strom gegen uns. Ein Blick in das Seehandbuch bestätigt die Stromstärke, sie kann bis 2,5 Kn ausmachen, wobei der Strom nach Norden langer setzt als nach Süden. Im Morgengrauen sieht es dann schon wieder besser aus. Wir machen nun schon 5 Kn, wissen aber dass Marsa Thelemet trotzdem bei Tageslicht nicht mehr erreicht werden kann.
Aus Hans Liste suchen wir den Ankerplatz False Ras Garib heraus. Bei näherer Betrachtung in der Seekarte, eine kleine Einkerbung im Küstenverlauf und zwei davorliegende Riffe.

Jede Menge Ölpumpen Ölbohrturm


Um 14.00 Uhr stellt sich dann die Frage, ankern oder weiterfahren? Die ruhige Wetterlage war der Grund mich für das Ankern zu entscheiden. Mir war aber trotzdem nicht ganz gut dabei.
Position 14.40 Uhr: Der Anker fällt auf 28°28.8'N 33°00,2'E. Um den optimalsten Schutz zu haben bringe ich Ostarrichi ganz nahe hinter das Riff. An Land Wüste, ein paar Blechhütten, Ölpumpen und ätzender Schwefelgestank.
23.00 Uhr, die Windmaschine wurde wieder eingeschaltet, 30 Kn aus NW. Macht nichts, solange der Wind nicht aus Nord kommt.

Freitag, 06. Juni 2008, Vormittag
Nordwind 40 Knoten. So schlecht ist es hier auch wieder nicht. Die heranrollenden Wellen werden zum größten Teil am Riff gebrochen. Doch Ostarrichi reißt an ihrer Kette wie ein tollwütiger Hund, will weg von hier. Doch keine Chance. Der Bügelanker gibt keinen Zentimeter nach. Ich habe für vier Meter Wassertiefe 50 Meter Kette gesteckt und nach dem Kettenstopper noch 15 Meter als Reitgewicht und Dämpfung. Über Funk holen wir einen Wetterbericht ein: Die nächsten drei Tage Starkwind bis 40 Knoten. Fast gleichzeitig kommt von Gerald ein SMS aus Österreich, auch er macht uns über die drei Tage Starkwind aufmerksam.

Samstag, 07. Juni 2008
Alles beim alten, der Wind pfeift in den Wanten, Ostarrichi reißt noch immer an der Kette, Wirawan liegt im Vorschiff, betet oder hat Heimweh wenn sie nicht gerade kocht oder putzt. Hans will durch verstärktes Rauchen ins Buch der Rekorde kommen. Pauli probiert alle Möglichkeiten aus um braun zu werden. Ich glaube jedoch es wird eher ein Sonnenbrand. Und ich ärgere mich beinahe über alles, bin seit Kairo stark vekühlt und nehme Medikamente.


Sonntag, 08. Juni 2008 Der Wind flaute während der letzten Nacht bis auf 10 Kn ab. Das muss das Wetterfenster sein um nach Norden zu kommen. Ausserdem wollen wir alle weg, Sand am Schiff, in den Haaren, in den Augen und zwischen den Zähnen, zwei Tage waren genug.
05.30 Uhr, Anker lichten, Kurs Marsa Thelemet, nicht nur eine große sondern auch die sicherste Bucht zwischen Hurghada und Port Suez. Wieder 2 Kn Strom dagegen. Wird sich sicherlich aber wieder ändern.
Um 14.30 fällt der Anker auf 29°03.5'N, 32°38.0'E in einer sehr schönen, weiten, gegen alle Nordwinde geschützten Bucht. Im Hintergrund Berge, ein paar Häuser, keine Ölpumpen sondern eine Menge Windgeneratoren. Ein Anleger wird gebaut, einen Bagger sieht man arbeiten.

Marsa Telemet Es ist sehr heiß


Von anderen Seglern weiß ich dass in der 25 SM entfernten Dome Marina und in dem 60 SM entfernten Port Suez von uns Ausländern für einen Liter Diesel mehr als ein USD genommen wird. Wir möchten hier versuchen ein Auto zu finden um uns mit meinen leeren Kanistern zu einer Tankstelle zu bringen. Ich fahre mit Hans an Land. Dort angekommen werden die Bauarbeiten sofort eingestellt, es wird telefoniert, ein Auto kommt, zwei Männer steigen aus, einer davon in Uniform. Militärisches Sperrgebiet. Auf meine Frage wo denn das Militär sei, ich sehe keines, erhalte ich als Antwort: Das sei alles Navy. Ein Frage und Antwortspiel beginnt mit viel arabischem Bla Bla. Nach einigen Drohungen können wir hier bleiben und auf die andere Seite der Bucht verholen.


Montag, 09. Juni 2008
06:30 Uhr, Flaute, spiegelglatte See aber sehr schlechte Sicht. Heute haben wir nach Geralds Wetterbericht das versprochene Wetterfenster. Unser heutiges Ziel ist die 25 SM entfernte Dome Yacht Marina. Weil ab Dienstag wieder Starkwind das Sagen hat wollen wir bis Donnerstag bleiben um dann nach Port Suez weiterzufahren.
Mittags wird der Motor abgeschaltet um in Ruhe essen zu können. Um 13:00 Uhr stehen wir vor der Marinaeinfahrt und wollen über Funk die Einfahrtserlaubnis einholen. Trotz einiger Versuche bekamen wir keine Antwort. Hans hatte schon von Hurghada aus über Handy mit dem Büro Kontakt aufzunehmen versucht, es war immer der Anrufbeantworter eingeschaltet. Im März schrieb ich ein E-mail an die Marina, welches nie beantwortet wurde. Mir kommt vor, der Manager der Dome Marina hat die gleiche Einstellung wie sein Kollege Sharif von der Baustelle Port Ghalib, der keine Segler will. Sein Spruch war "Phort Ghalib wird nur für Ägypter und reiche Leute gebaut". Von der Einfahrt konnte ich auch nur große Motoryachten sehen. Wegen der guten Wetterlage beschließen wir die 30 SM bis Port Suez weiterzugehen. Im Suez Kanal wird von der Grosschiffahrt im Konvoi gefahren, momentan von Süd nach Nord. Wir können auf der falschen Seite fahren, sozusagen Geisterfahrer. Um keine Unfälle zu verursachen, besprechen die Kapitäne der einzelnen Schiffe ihre Manöver. Wir werden von "MS Worada Naree" aus Bangkok überholt. Ich möchte Wirawan eine Freude machen und hole sie zum Funk. Der thailaendische Kapitän ist sehr überrascht, so unerwartet eine Landsmännin an der Strippe zu haben, und die beiden plaudern eine ganze Weile.
Nur mehr 15 SM bis Port Suez. Wir glauben es schon geschafft zu haben da bekommen wir wieder eine voll auf die Nase. Zuerst leichte Schaumkronen, kurze Zeit später kann Hans über 40 Kn in den Böen messen. Das Rote Meer will uns zum letzten Mal zeigen wer hier das Sagen hat. Ich rufe den Agenten und Suez Port Control mehrmals, um die Erlaubnis für die Einfahrt in den Suez Yacht Club zu erhalten, keine Antwort. Daher ankern wir um 19.00 Uhr im Hafenbecken von El Mina El Gedida auf 29°56.8'N, 032°32.8'E. Wieder eine unruhige Nacht.


Dienstag, 10. Juni 2008
09.00 Uhr, ich probiere wieder den Agenten Prince of the Red Sea anzurufen um in den Suez Yacht Club verholen zu können. Welch ein Glück, habe gleich beim ersten Ruf Erfolg. Nach Aufnahme aller benötigten Daten holte er dann die Erlaubnis bei Suez Port Control ein. Der Yachtclub gehört der Kanalgesellschaft und liegt schon im Kanal.
10.00 Uhr, unser Agent wartet bereits auf uns, wir gehen am Anleger des Clubs längsseits. Position: 29°56.8'N 032°34.4'E.

Einfahrt in den Port Suez Der Agent von "Prince of the Red Sea" Heebi, bei der Arbeit


Unser Agent Heebi sein Name zeigt uns, dass wir die 80 USD Agentengebühr nicht umsonst bezahlen. Unglaublich, in nur zwei Stunden ist das Schiff bereit die Kanalpassage anzutreten. Heebi erledigt mit uns die Papiere für die Ankunft, bringt uns Diesel zu einem vernünftigen Preis, füllt die leeren Gasflaschen, Wasser bekommen wir gratis, bekommen Diskont für das Liegen im Club (momentan 14 USD pro Tag), zum Schluss kommt noch ein Agent der Kanalgesellschaft mit Maßband und Taschenrechner, um das Schiff für die Passage zu vermessen. Vermessen wird der Maschinenraum, der Abstand Freibord bis zum Kiel und die ganzen Decksaufbauten. Die Formel, um die Sueztonnage zu errechnen, kenne ich nicht. Jedenfalls kommt heraus, dass ich auf die 200 USD Anzahlung noch 55 USD darauflegen muss. Ich werde hier auf die neue Crew, die Ende dieses Monats kommen wird, warten.

Yachtclub Suez


Mittwoch, 11. Juni 2008
Wir sitzen auf dem Schiff und schauen interessiert den Ozeanriesen aus aller Welt zu, wie sie wenige Meter von uns entfernt in den Suezkanal einfahren. Die Chinesen sind am stärksten vertreten. Der Kanal ist 160 Km lang und es wird im Konvoi gefahren. Momentan fährt der Nordkonvoi, so gegen 16.00 Uhr wird das erste Schiff des Südkonvois erwartet.
Der Suezkanal ist die wichtigste Wasserstraße der Welt. Er erspart die Umfahrung Afrikas und verkürzt z.B. die Strecke Rotterdam-Bombay um 66% oder zwischen Genua und dem Arabischen Golf, dem größten Öllieferanten der Welt, um 55% Fahrzeit. Ohne die Abkürzung Suezkanal verteuerten sich die Waren aus Fernost in Europa um rund 13%, wie man zwischen 1967 und 1975 lernte, als die Ägypter im "Sechs-Tage-Krieg" gegen Israel die Wasserstraße blockierten. Jährlich werden 13% des Welthandels durch dieses Nadelöhr transportiert. 21.000 Tanker und Frachter mit knapp 400 Millionen Tonnen Ladung. Die Pötte bescheren Ägypten jährlich knapp zwei Milliarden USD Einnahmen. Eine Passage kostet so im Durchschnitt 200.000 Euro. Ganz neue und schnelle Schiffe bekommen einen Nachlass und dürfen an der Spitze das Konvois fahren, hinten nach fährt der Schrott. Ein kleiner Fehler, der bei der Durchfahrt gemacht wird, pflanzt sich rund um die Weltmeere fort, kostet dann Reedereien von Hamburg bis Hongkong Millionen. Darum der umfangreiche Bußgeldkatalog.
Wer gefährliche Ladung wie Chemikalien schmuggelt erhält zwei Jahre Durchfahrtsverbot und 15.000 USD Strafe, Kapitäne, die die vorgeschriebene Konvoi-Geschwindigkeit um 1 km/h unterschreiten, zahlen als Aufschlag von 10% der Passagegebühr, bei 5 bis 6 km/h 160%. Ferdinand Lesseps hatte schließlich vollbracht, woran in der Antike mächtige Pharaonen gescheitert waren. Zwei Ozeane zu verbinden und Afrika zur Insel zu machen. Am 16. November 1869 eröffnete Frankreichs Kaiserin Eugenie den Suezkanal. Damit war eine der grössten Bauleistungen des 19. Jahrhunderts vollendet.
Mir klopft jemand auf die Schulter. Es ist Heebi, er sagt nur mitkommen. Wohin? Zum Arzt. Ich hatte kurz zuvor wieder einen Hustenanfall. Ich schrieb das immer dem eingeatmeten Sand zu. Er bringt mich in ein Krankenhaus. Blutabnahme, Blutdruckmessen, Abhorchen und Fiebermessen, oh 40.5°. Diagnose, Lungenentzündung, dableiben. Auf keinen Fall. Wir einigen uns schließlich auf einen halben Tag Beobachtung. Ich bekomme eine Infusion und eine Menge giftiger Kapseln und bin abends schon wieder fieberfrei.
Es geht wieder aufwärts. Nach der Behandlung im Krankenhaus war ich am selben Tag noch fieberfrei. Huste jetzt nur mehr ganz selten. Esse wieder ganz normal und habe großen Appetit.


Samstag, 14. Juni 2008
Eine sehr nette Bekanntschaft haben wir gestern gemacht, als eine von Hurghada kommende Segelyacht ersuchte, an Ostarrichi längsseits zu gehen. Es war die slowenische Segelyacht "SKOKICA" aus Izola. Der Kapitän stellte sich als Miran Tepes vor und sprach sehr gutes Deutsch. Im Laufe des Gesprächs kamen wir darauf, dass er zu den besten Skispringern gehörte. Seine besten Leistungen brachte er bei der Olympiade in Calgary. Silbermedailie im Mannschaftsspringen und 4. Platz im Einzelbewerb.
Seine Leistung im Segeln: Er startete vor zwei Jahren seine Weltumsegelung, noch berufstätig nahm er sich pro Jahr drei mal fünf Wochen Urlaub, flog dazwischen immer wieder nach Hause. Im Juli möchte er wieder in Izola sein.

Freunde aus Slowenien


Beim Austausch unserer Ehrfahrungen über die verschiedenen von uns besuchten Länder, traf es mich hart als er erzählte in Fidschi die schlimmsten Erlebnisse gehabt zu haben. Das kann doch nicht sein, ich war länger als ein halbes Jahr dort, ich wurde zwar zwei mal bestohlen, das hätte überall passieren können, die Leute waren freundlich, wir tranken Kava zusammen. Christian ging dort einige Monate zur Schule. Wenn ich an die Yassawas denke, den gemeinsamen Törn mit Ingrid und Marek, die vielen schönen Robinsoninseln, was ist passiert? Fidschi hat eine Militärregierung bekommen. Die schon damals korrupte Polizei kann nun machen, was sie will. Es gab schon Wahlen, diese wurden aber nicht anerkannt. Segler dürfen nur mehr drei Monate dort verweilen. Will jemand länger bleiben, muss das Schiff verzollt werden. Einige Yachten wurden schon beschlagnahmt. Mirans Frau kam mit Sohn, fünf Jahre alt. Da die Familie gemeinsam nach Vanuatu segeln wollte, wurde keine Rückflug gebucht. Das war der Grund für die Polizei, Gattin mit Kind in ein Hotel zu bringen und festzuhalten. Miran brauchte Tage, um seine Lieben freizubekommen. Nach Bezahlung einiger Gebühren und den angefallenen Hotelkosten ließ man sie frei.
Nur weg von hier. Beim Ausklarieren saß der Zöllner im Salon, doch kurz bevor der letzte Bogen ausgefüllt war, deutete der Beamte auf seine Uhr und sagte, seine Dienstzeit sei jetzt gerade um. Wenn er weiter arbeiten solle, müssten fünfzig USD bezahlt werden, sonst würde er morgen wieder kommen.
Nach solchen Erlebnissen bezahlt man natürlich gerne um so schnell wie möglich alles hinter sich zu lassen. Es muss kein Wirbelsturm oder Tsunami sein - auch so kann man eines der letzten und schönsten Paradiese kaputt machen.


Hans und Pauli haben uns Freitag den 20. Juni wieder verlassen. Sie werden die Sonnenwende in Österreich feiern. Wir warten nun auf Paula und Gerhard die mit meinen Söhnen Christian und Wolfgang am 30. Juni in Kairo ankommen werden. Wir werden dann gemeinsam zurück in die Türkei segeln wo im Mai 2001 diese Reise begann.
Wir haben uns hier schon ganz gut eingelebt. Suez ist eigentlich eine uninteressante Sadt. Dass sie in den letzten zwei Kriegen bis zu 80% zerstört wurde, kann man heute noch sehen. Der viele Müll der einfach auf der Straße entsorgt wird, die Hitze, meistens um die 40°, der Gestank, die Fliegen, das alles ist schon sehr belastend. Dafür gibt es aber einen großen Basar mit einem riesigen Angebot an frischem Gemüse und Obst den wir täglich besuchen. Bei dem daneben gelegenen Fischmarkt werden dann ein bis zwei Fische, nach Art und Größe ausgesucht, um sie gleich daneben grillen zu lassen. Einfach köstlich. Ich habe auch die "Sant Georg Bar" ausfindig gemacht wo man wohlschmeckendes ägyptisches Bier bekommt. Das Lokal ist nahe der Nemsa Street ( Österreich Straße ) gelegen. Da in diesem Gebiet viele Christen leben gibt es natürlich auch einige griechisch orthodoxe Kirchen.
In letzter Zeit sind öfters Kriegsschiffe in Richtung Persischer Golf unterwegs. Das Letzte war aus England. An diesen Tagen ist der Kanal für Yachten gesperrt.
Im Yachtclub ist auch immer etwas los. Die meisten Spiele der Fußballeuropameisterschaft werden auf einer Großleinwand übertragen. Zum Wochenende kam die russische Segelyacht "Martin" bei uns längsseits. Sie wollen nach Montenegro. Der Skipper, ein Herzchirurg aus Moskau, lud mich ein, mit ihnen zusammen das Spiel Russland gegen Holland anzusehen. Warum nicht. Nach dem verdienten Sieg der Russen wurde natürlich richtig russisch, mit Kaviar, Sekt und Wodka gefeiert. Zu vorgerückter Stunde sangen wir russische Lieder, einige davon hatte mir meine russisch Lehrerin mit großer Mühe beigebracht. Trotz großer Anstrengung konnten wir aber die Disco neben uns nicht übertönen. Es stellte sich heraus dass meine Freunde Österreich sehr gut kennen und auch lieben. Ich staunte aber nicht schlecht als morgens, fertig zum Auslaufen, Alexander in OP Kleidung mit einer Flasche Wodka in der Hand zu mir an Bord kam, um wie er sagte, diesen schönen Abend nicht so schnell zu vergessen.


Montag 23.Juni 2008
07.00 Uhr. Ich werde durch Klopfen an die Bordwand geweckt. Was ist los? Große Aufregung. Ein großer, 24 Meter langer Trimmaran soll kommen, ich muss sofort mein Boot auf die andere Seite des Steges verholen. Ok, liege dort sowieso besser, keiner kann mehr an Ostarrichi längsseits gehen und über das Deck trampeln.
Mittag. Was kommt da mit Verspätung aber hoher Geschwindigkeit aus Süden angerauscht? Es sieht aus wie ein Grashüpfer auf See. Das mit zwei mal 540 PS starken Motoren angetriebene Monster, welches neben Ostarrichi anlegt, heisst "EARTHRACE". Es braucht Treibstoff. Aber welchen? Diese schwimmende Heuschrecke fährt mit 100% Biodiesel der extra aus Portugal angeliefert wurde, 14000 Liter. Plötzlich war auch ein Betreuerteam anwesend. Die vier Mann Besatzung, der Kapitän und Eigner, ein Neuseeländer, ein Schwede, ein Engländer und ein Amerikaner sind gut aufeinander eingespielt. Jeder verrichtet seine Arbeit mit Routine. Der Skipper lötet die Kabel vom GPS welches die momentane, aktuelle Position für die Website www.earthrace.net liefern soll. Er erzählt mir nebenbei dass sie am 29.April 2008 in Porto Sagunto (Spanien), ein Rennen rund um den Globus gestartet haben um den bestehenden Rekord von 75 Tagen zu unterbieten. Sie wollen es in 65 Tagen schaffen. Ich glaube und hoffe dass sie es schaffen werden. Eine gerade jetzt aktuelle Frage, für oder gegen Biodiesel, wurde mir vom Amerikaner mit folgenden Worten beantwortet: Warum raucht man, trinkt Kaffee oder Tee? Er meinte auch noch, dass die Leute sowieso schon zu fett werden. Vielleicht in Amerika.

Earthrace Earthrace


Weitere Bilder zu den Berichten finden Sie in der folgenden Diashow


Dienstag, 01. Juli 2008
03.00 Uhr, ich hole meine nächste Crew, Christian und Wolfgang die mit Paula und Gerhard aus Österreich angereist kommen, vom Flughafen in Kairo ab. Die Wiedersehensfreude ist groß. Wir wollen in den nächsten drei Wochen gemeinsam durch den Suez Kanal und weiter bis in die Türkei segeln wo wir 2001 unsere Reise begonnen haben. Weil es in Ägypten sehr günstig ist, wird noch am gleichen Tag eingekauft bis die Stauräume zum Bersten voll sind.


Mittwoch, 02. Juli 2008
Ein sicher unvergessliches Erlebnis für die Buben war der Besuch der Pyramiden. Sie zählen zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit.

Pyramiden von Gizeh, Zoom+

Christian und Wolfgang bei den Pyramiden, Zoom+

Christian und Wolfgang bei den Pyramiden, Zoom+


Schon die Griechen und Römer priesen die Pyramiden von Gizeh als erstes der sieben Weltwunder. Noch heute fasziniert die enorme technische Leistung dieser Zeit.

Sphinx, Zoom+

bei den Pyramiden, Zoom+


Beim Betrachten der Sphinx, eine aus einem Felsen herausgehauene Löwengestalt mit dem Haupt eines Pharaos, kamen viele Fragen auf, aber die meisten konnten nicht beantwortet werden.

Kamelritt, Zoom+

Kamelritt, Zoom+


Nicht verstehen konnten wir allerdings die Aufdringlichkeit der Beduinen die mit allen Mitteln zu überhöhten Preisen ihre Kamele und Pferde zum Reiten anbieten wollten.


Donnerstag, 03. Juli 2008
08.00 Uhr, ausklarieren und warten auf den Lotsen für die Passage durch den Kanal. Die 160 Kilometer sollen in zwei Tagen absolviert werden. Heute geht es nach dem 80 KM weit entfernten Ismailia.
10.00 Uhr, der Lotse Schabat, Kapitän eines Schleppers, geht an Bord. Wie sonst immer üblich soll er in Begleitung des jeweiligen Agenten kommen. Heute aber nicht. Heebi glänzt durch Abwesenheit. Ich bin schon vor einiger Zeit daraufgekommen dass er mir nicht nur durch Lügen und erfundene Gebühren Geld herauslockte, sondern auch bei den Medikamenten, welche ich benötigte, kräftig mitkassiert hatte. Als ich ihm daraufhin sagte dass für ihn der Name "Pirat" besser als "Prince" of the Red Sea" passen würde, bekam ich zögernd einiges Geld zurück. Mir ist nun klar warum die meisten Boote mit "Felix Maritime Agency" arbeiten. (MAGDDY_FELIX@YAHOO.COM).
Nach einer kurzen Besprechung wird 15 Minuten später abgelegt. Der Kanal, eine schmale Einbahnstrasse von 200 Meter Breite und 20 Meter Tiefe. Wir haben 2 KN Strom mit uns und können schon zwei Stunden später in den kleinen und kurz darauf in den großen Bittersee einfahren. Beide Seen sind 36 KM lang und waren, bevor im Jahre 1869 der Kanal geflutet wurde, salzverkrustete Pfützen.
In dem einst vertrockneten Becken vermischen sich heute die Wasser des Mittel- und des Roten Meeres. Die Seen gleichen die unterschiedlichen Gezeiten der beiden Meere aus. Christian und Wolfgang kamen aus dem Staunen nicht heraus wenn die großen Ozeanriesen ganz dicht an uns vorbeizogen.
17.30 Uhr, wir gehen in dem sehr aktiven Yachtclub von Ismailia längsseits, Position 30°35.09'N, 032°16.3E. Der Lotse ruft mich zu sich. Kapitän Schabat will bezahlt werden und auch Tip haben, meint er. Da die meisten Suez Kanal Beamten nur 70 Euro im Monat verdienen, hat sich der Brauch eingebürgert, dass jeder Kapitän die Lotsen mit rund 40 Stangen Zigaretten beschenkt. Akzeptiert werden nur Marlboro, weshalb der Kanal unter Seeleuten Marlboro Graben genannt wird. Ich wusste das und möchte meinem Lotsen auch eine Stange dieser Sorte geben. Doch dieser schüttelt den Kopf, er will Geld. Ich gebe ihm zu Verstehen dass durch meinen Agenten die ganze Kanalpassage einschließlich Pilot bezahlt wurde und zeige ihm auch die Quittung dafür. Nach einigen Telefonaten und einem Gespräch mit dem Clubmanager Ahmed wußte ich dann dass Heebi den Lotsen vor der Abfahrt in Suez bezahlen hätte müssen. Ich hoffe er hat sein Geld bekommen, von mir aber nicht.

Im Yachtclub Ismailia, Zoom+

Im Yachtclub Ismailia, Zoom+


Freitag, 04. Juli 2008
08.00 wieder warten auf den Lotsen. Um 10.00 Uhr werde ich von einem Clubmitglied benachrichtigt dass ein Kriegsschiff im Kanal Richtung Port Said unterwegs ist, und somit der Kanal für uns heute gesperrt sei. Am 05. Juli sind wieder israelische U- Boote nach Norden unterwegs. Wir nützen die Gelegenheit um Ismailia, Ägyptens grünste Stadt, mit ihren Villen aus den 1930er Jahren, umsäumt von englischem Rasen und gepflegten Parkanlagen etwas kennen zu lernen. Das Gemälde der Suezkanaleröffnung oder der Nil mit seiner alten Zugbrücke, hier so groß wie bei uns der Mühlbach, wird den Kindern sicher in Erinnerung bleiben.

Ismailia, Zoom+

Ostarrichi in Ismailia, Zoom+

Nilbrücke, Zoom+


Sonntag, 06. Juli 2008
Um 10.00 Uhr soll der Lotse für die letzte 80 KM lange Etappe kommen. Hassan ist pünktlich. Doch gleichzeitig sehen wir am Horizont schon wieder ein Kriegsschiff auftauchen, welches nach Norden unterwegs ist. Wieder nichts, sagen wir. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Hassan sagt er wird in einer Stunde wieder da sein dann könnten wir der amerikanischen Fregatte hinterher fahren. Er hat nicht zu viel versprochen. Um 12.15 Uhr legen wir ab. Die Strecke nach Port Said zeigt mehr Infrastruktur als die südliche Hälfte.

Kanalbrücke, Zoom+ Eisenbahnbrücke, Zoom+


Auch die neue 6 KM lange Kanalbrücke können wir schon bewundern. Der 160 KM lange Kanal ist in der ganzen Länge mit Pontons bestückt um, wenn nötig, ihn überall überqueren zu können. Auch eine Eisenbahn-Drehbrücke war darunter.
Abends erreichen wir Port Said.

Port Said, Zoom+


Hassan wird in der Nähe des von den Briten erbauten Hafenverwaltungsgebäudes mit der von weiten sichtbaren markanteen Kuppel, von einem Lotsenboot abgeholt. Die letzten Meilen schaffen wir alleine. Ostarrichi befindet sich um 19.20 Uhr nach sieben Jahren wieder im Mittelmeer. Es sieht immer noch so aus wie früher, stelle ich fest. Uns fällt nur auf, dass Tau gefallen war. Der Wetterbericht hat leichte Winde aus W-NNW vorhergesagt. Doch eine unangenehme Dünung aus West macht meinen Söhnen und Wirawan etwas zu schaffen. Groß als Stützsegel gesetzt, Kurs Paphos, auf Zypern, 211 Meilen.


Montag, 07. Juli 2008
Leichter Wind aus NW, Motorsegeln mit Groß und Genua. Die Dünung steht immer noch. Schleppangel ausgebracht.
12.00 Uhr, Position: 34°08.8N, 032°24.8'E. Noch 125M bis Paphos.
In den Abendstunden ist ein 8 Kg schwerer Thun zur falschen Zeit am falschen Ort. Fischgerichte für die nächsten drei vier Tage sind gesichert.


Dienstag, 08. Juli 2008
Leichter NW-Wind, abwechselnd Segeln oder Motorsegeln. Dünung hat aufgehört, somit sind auch unsere Patienten wieder ok.
12.00 Uhr, Position: 34°35.9'N, 032°24.8'E, noch 9 Seemeilen nach Paphos, obwohl schlechte Sicht können wir schon lange das Troodosgebirge sehen. 14.30 Uhr, ankern im kleinen Hafen von Paphos. Einklarieren.


Mittwoch, 09. Juli 2008
11.30 Uhr, Anker lichten. Ich hatte meiner Crew, aber hauptsächlich den Kindern, einen zweitägigen Erholungsaufenthalt in Paphos versprochen. Doch willkürliches Abkassieren des Zollbeamten, auf den wir lange warten mussten um dann nach zehn Minuten Papierkram 45 Euro overtime Gebühr abzukassieren. Ich bezahlte unter Protest,versprach dem Beamten aber gleich den griechischen Teil Zyperns nie mehr wieder anzulaufen sondern in den für Segler bei Strafe verbotenen türkischen Norden zu fahren. Seit der Einführung des "TEUROS" wurde Südzypern, so wie die meisten anderen EU Länder, unverschämt teuer. Zum Beispiel, ein Kg Weintrauben im Supermarkt 3.50 E. Schade ich bin dieses Land, wo der Sage nach die Venus dem Meer entstieg, immer sehr gerne angelaufen. Wir beschließen die 145 Seemeilen bis in die Türkei weiter zu segeln. Leider, so wie im Wetterbericht angekündigt, sehr wenig Wind. Wir motoren.


Donnerstag, 10. Juli 2008
12.00 Uhr, Position: 35°05.2'N 030°25.9E. Noch 18 SM bis Finike. Wir können schon lange das Taurus- Gebirge sehen.
16.10 Uhr, fest an einer Mooring der Marina Finike. Nach 8 Jahren wieder in der Türkei. Einklarieren. Probleme mit Wirawans Thai-Pass. Kostet unser Visum für 90 Tage 15 Euro muss Wirawan für 30 Tage 90 Euro bezahlen.
War Finike bei meiner Abreise 2001 ein verschlafenes Dörfchen, gibt es nun sehr viele Neubauten. Anstatt des alten, von mir geliebten, Basars sehe ich nun kleine Cafes und Andenkenläden. Doch die gute Qualität von Obst und Gemüse sind trotzdem gleich geblieben. Natürlich stimmen die Preise nicht mit denen vor sieben Jahren überein, aber es ist immer noch viel günstiger als in Europa. Auch an der Freundlichkeit der Türken hat sich nichts geändert. Sie steht in krassen Gegensatz zu der Ablehnung, die Türken bei uns in Österreich vielfach erleben müssen. Das liegt zu einem großen Teil sicher an der Unkenntnis vieler, über die Kultur und das Leben in Anatolien.
Wir möchten mit den Kindern hauptsächlich in Badebuchten ankern und etwas Kultur schnuppern, mit dieser ist ja jeder Landgang verbunden. Natürlich möchte ich auch meine alten Freunde besuchen. Da mir Wolfis Haare etwas zu lang erscheinen lasse ich ihm noch vor dem Ablegen beim Berber ein neuer Haarschnitt verpassen. Hat er sich am Anfang etwas gesträubt, ist er nun sehr stolz auf seine neue Frisur.

Wolfi beim Berber, Zoom+


Freitag 11. Juli 2008
Ich möchte natürlich gleich meine alten Freunde besuchen und wir legen Richtung Kekova Reede ab. Nach 17 SM fällt der Anker an einem meiner Lieblingsplätze, in Gökkaya Liman, Position: 36°12.35'N 029°53.6'E. Wir werden ersucht den Ankerplatz zu wechseln da in unmittelbarer Nähe eine Party steigen soll und wir nicht schlafen werden können. Was soll's, das haben wir ja schon öfter gehabt. Sie hatten aber wirklich nicht übertrieben.


Samstag 12. Juli 2008
Nach dem Frühstück geht es weiter, ankern in einem Fjord, Position 36°11.7'N, 029°35.15'E. Wir genießen die Ruhe, Wolfi schwimmt das erste Mal ohne Schwimmflügerl.


Sonntag, 13. Juli 2008
Baden in der "Tersane" Bucht. Am Ufer werden die Reste der Apsis einer byzantinischeen Kirche von meinen Jungs erkundet. Nachmittag verholen wir nach Uecagiz zu meinem langjährigen Freund Hassan Pos: 36°11.7'N 029°50.7'N. "Hassan- bester Koch vom Mittelmeer", oder "Hassans unvergessliche Fischsuppe" kann man auf den Schildern über dem Restaurant lesen.

Hassan in Uecagiz, Zoom+ Der beste Koch..., Zoom+


Hassan wartete schon länger auf mich, er hatte von vorbeikommenden Yachten erfahren dass ich zu ihm unterwegs bin. Außer den vielen Touristen, die täglich scharenweise mit Bussen hierher geschleppt werden um dann ihrem Führer nachzulaufen hat sich nicht viel verändert.
Nur die Flaggen und Kappen von Seglern aus aller Welt die Hassan in seinem Restaurant aufgehängt hat sind zahlreicher geworden. Wir sprechen von vergangenen Tagen, machen für das Familienalbum einige Fotos und genießen seine gute Küche. Wirawan haben es die vielen verschiedenen Vorspeisen angetan. Die Zeit ist viel zu kurz, wir versprechen bald wieder, aber dann für länger zu bleiben.

Hassan in Uecagiz, Zoom+ Der beste Koch..., Zoom+


Montag, 14. Juli 2008
Nächster Stopp. Kastellorizon, ein Pflichtbesuch. Eine zum Dodekanes gehörende griechische Insel. 70 SM von Rhodos aber nur 3 SM von der türkischen Küste entfernt, sie ist ein Sorgenkind der griechischen Regierung. Die meisten Einwohner sind Ende des 2. Weltkrieges nach Australien ausgewandert. Heute leben nur noch 200 Menschen hier, diese bekommen eine Prämie vom Staat. Schon das Einlaufen in den Hafen Mandraki ist ein Erlebnis. Das genuesische Kastell am Hügel, die vielen früher verlassenen und dem Verfall preisgegebenen, kleinen bunten Häuschen sind nun restauriert. Überall Blumen, das alles hinterläßt ein unvergleichliches Bild. Wir bezahlen unser Abendessen in Euro, etwas günstiger als in Österreich.

Kastellorizon, Zoom+ Ostarrichi in Kastellorizon, Zoom+


Dienstag, 15. Juli 2008
Wir fahren die 3 SM an die türkische Küste zurück und verbringen den Tag in einer Bucht nahe dem Hafen Kas mit Baden und Schnorcheln.


Mittwoch, 16.- Donnerstag, 17. Juli 2008
Zwei Tage unserer gemeinsamen Reise verbringe ich mit den Söhnen in der zu der Insel Kekova gehörenden, gegen alle Windrichtungen geschützten Bucht "Karaloz", Position 36°11'N 029°53.2'E, mit Baden und Schlauchbootfahren, Gerhard spielt mit den Kindern unermüdlich Schach.

Schachmeister, Zoom+ Karaloz Bucht, Zoom+


Freitag, 18. Juli
Der Anker fällt in dem antiken Hafen Andriake an der Mündung des Kokar Cay. Wir suchen zwischen den vielen Ausflugsbooten einen geeigneten Ankerplatz. Von hier aus besuchen wir mit einem Taxi die Felsengräber von Myra und die Nikolauskirche in Demre. Die Felsengräber von Myra zählen zu den prächtigsten und schönsten ihre Art.

Andraki, Zoom+ Felsengräber, Zoom+ Nikolauskirche, Zoom+


Freitag, 18. Juli
Beeindruckend schon durch ihre Lage in der steil abfallenden Felswand und ihrer vielseitigen Fassaden. Es sind Meisterweke lykischer Bestattungskunst die man 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung in die Felsen schlug. Das daneben befindliche, reichlich mit Maskenfriesen geschmückte römische Theater zählte zu den Weltwundern der Spätantike. Die wichtigste Person Myras war allerdings der heilige Nikolaus, der im 4. Jahrhundert n. Chr. hier als Bischof wirkte. Viele Legenden kursieren um den Heiligen. Italienische Kaufleute, wer sonst, raubten 1087 seine Gebeine und brachten sie nach Bari. Er gilt bis heute als Schutzpatron der Kinder und als Beschützer der Seefahrer. An seinem Todestag, dem 6. Dezember werden in seiner Kirche die Kerzen angezündet.

Theater in Myra, Zoom+ Theater in Myra, Zoom+


Samstag 19. Juli 2008
Christian und Wolfi müssen wieder nach Hause. Sie haben in der Zwischenzeit einen neuen Bruder bekommen. Trotzdem fahren sie nicht gerne. Sie lieben das Segeln und wollen später Kapitäne werden. Ich habe mit Ostarrichi noch ungefähr 110 Seemeilen zu bewältigen um meine, im Mai 2001 begonnene, Reise abzuschließen. Wir werden uns dabei Zeit lassen und Freunde aus früheren Zeiten besuchen.
Wirawan fühlt sich nach den vorher besuchten arabischen und afrikanischen Ländern in der Türkei sehr wohl. Alles ist sauber hier und sie liebt das Einkaufen in den Bazaren mit den reichhaltigen Früchte- und Gemüseangeboten was fast jenem von Thailand gleichkommt.


Montag, 21.Juli 2008
Früh am Morgen gehen wir zum Markt um unseren Proviant für die nächsten Tage etwas aufzubessern. Wir wollen heute noch zu Hassan nach Ücagiz. Ich habe ihm letzte Woche versprochen, am Weg nach Marmaris, für einige Tage bei ihm zu bleiben. Leider haben wir den Wind wieder auf die Nase. Wir fahren unter Motor. Plötzlich an der engsten Stelle, zwischen der Insel Kekova und dem Festland, ich habe schon Kurs auf die schmale Einfahrt der Lagune aufgenommen, streikt der Motor.
Schnell noch zum schon gesetzten Groß die Genua dazu. Doch Graham, der Skipper der knapp hinter uns liegenden Yacht Jubilation aus Honolulu, merkt sofort was los ist. Er bietet mir Schlepphilfe an. Wer könnte das schon abschlagen. Er bringt uns bis vor Hassans Steg und verabschiedet sich wieder, eine Flasche Rotwein wechselt seinen Besitzer.

Einkaufen am Markt, Zoom+ Schlepphilfe bei Kekova, Zoom+


Mittwoch, 23. Juli 2008
07.00 Uhr, Anker lichten. Heute wollen wir bis Kalkan. Habe gestern beim Abendessen noch mit einem Mechaniker gesprochen. Er meinte schlechter Diesel wäre das Problem auf der Ostarrichi. Ich habe daraufhin wieder den Dieselfilter getauscht. Kein Wind, wir fahrten mit dem Motor. Acht Seemeilen vor Kalkan, ich kenne das Geräusch schon zu gut, Drehzahl rauf, Drehzahl runter, Motor aus. Segel setzen, Diesel entlüften. Nach weiteren vier Meilen der gleiche Zirkus. Der Anker fällt noch vor Sonnenuntergang in der, nördlich des kleinen Hafens gelegenen, Bucht auf 36°15.7'N 029°22.1'E.


Donnerstag, 24. Juli 2008
06.00 Uhr, wir verlassen schon sehr früh unseren Ankerplatz. Wir wollen die sieben Kaps (yedi Adalari) die wir Richtung Göcek zu passieren haben unter Motor noch vor Mittag schaffen weil da der zu erwartende Gegenwind noch schwächer ist.
Ich wähle einen westlicheren Kurs der mir bei neuerlichen Motorproblemen ein Kreuzen ersparen soll. Die sieben Kaps liegen schon einige Seemeilen achteraus, es ist nun wieder so weit, Motor aus. Entlüften, ich merke dass die Treibstoffpumpe immer schwergängiger wird. Ich fluche über den Konstrukteur meines 4236 Perkins Diesel. Warum muss die Förderpumpe so versteckt angebracht sein dass man sich bei ihrer Betätigung fast die Finger bricht oder, so wie ich, schon an allen Fingern Blasen hat. Nach einigen Meilen motoren, wieder das Gleiche, nun streike aber ich. Es kommt ein für uns günstiger Wind aus West auf, wir können Segel setzen.
Die Bucht von Fethiye überqueren wir mit 5-7 Knoten. Der Wind lässt uns auch zwischen den engen Passagen der Inseln durch die wir hindurch muüsen nicht im Stich. Nun haben wir die Bucht von Göcek vor uns, es ankern sehr viele Schiffe hier. Ich kenne diesen Ankerplatz von früher sehr gut und ankere fast an der gleichen Stelle wo im Mai 2000 Christian an Bord plötzlich abgängig war. Er war damals in einem unbeaufsichtigten Augenblick nur mit Windelhose bekleidet alleine schwimmen gegangen. Ich konnte ihn noch rechtzeitig aus dem Wasser fischen.
Das Beiboot wird klar gemacht, wir fahren an Land. Göcek kenne ich nicht mehr, unglaublich was hier in den letzten sieben Jahren geschaffen wurde. Die Sraßen gepflastert, die Geschäfte und Resaurants neu. Dieses Dorf lebt hauptsächlich von den Seglern der vielen Charterfirmen die in vier Marinas untergebracht sind. Unser Besuch gilt heute Nevsat, dem Besitzer des Can Restaurants. Die Wiedersehensfreude war groß, bei ihm hat sich gar nichts geändert. Beste Küche zu vernünftigen Preisen.
Wir wollen drei Tage bleiben. Ich treffe auch Freund Turgut, er schickt mir am nächsten Tag seinen Mechaniker vorbei. Dieser meint, die Förderpumpe sei defekt und tauscht sie aus.

Freund Turgut, Zoom+ Goecek, Zoom+ Wirawan im Can Restaurant, Zoom+


Sonntag, 27. Juli 2008
Ankern in Boynuz Bükü 36°42.7'N 028°53.7'E, eine meiner Lieblingsbuchten. Mit uns der Kärntner Alfred mit seiner Yacht EOS. Ich habe ihn vor einigen Tagen mit seiner aus Thailand stammenden Frau in Göcek kennen gelernt. Wir sprechen über mein Motorproblem. Nach kurzer Diskusion sind wir uns einig. Der Motor bekommt zu wenig Treibstoff. Die Ursache kann nur zwischen Tank und Motor liegen. Ich öffne die Putzöffnungen der Tanks, sauge einigen Schlamm vom Boden ab, blase die Dieselleitungen mit einer Tauchflasche durch und zerlege den Wasserabscheider in seine einzelnen Bestandteile. Die Förderpumpe saugt über den Wasserabscheider Diesel aus dem Tank an. Damit nach dem Abstellen des Motors der Diesel nicht wieder in den Tank zurück fließen kann, wurde ein Rückschlagventil eingebaut. Dieses war total verklebt.
Ich wundere mich nun dass ich trotzdem so weit gekommen bin. Warum habe ich nicht schon früher daran gedacht? Es hätte mir viel Ärger erspart. Wäre dieses Problem schon im Suez Kanal aufgetreten hätte es sicher großen Ärger mit der Kanalverwaltung gegeben.

Wasserabscheider zerlegt, Zoom+


Montag, 28.Juli 2008
Früh lichten wir den Anker um nach Marmaris zu kommen. Es sind knappe 50 Seemeilen. Herrlich, am Kap Kortoglu kommt Wind aus SW auf, wir können Segel setzen. 16.35 Uhr, noch 7 Meilen bis Marmaris. Ich nehme Kurs auf die Durchfahrt zwischen Keci und Yildiz Adasi. Der Wind wird immer stärker und dreht auf NW. Wir müssen kreuzen. Nur noch eine Meile bis zur Durchfahrt. Der Wind legt in den Böen auf 30 Knoten zu, da ich aber dieses Gebiet kenne und weiß, dass in der Bucht von Marmaris der Wind wieder schwächer wird, mache ich den Fehler und erspare uns das Reffen. Eine verunglückte Wende, der Baum schlägt hin und her, die Hälfte der Mastrutscher im Vorliek des neuen Groß brechen. Wir mussten schon im Indischen Ozean einige davon wechseln. Großsegel bergen, Wir segeln mit der Fock in die nächstgelegene Bucht, der Anker fällt in der Hollandbucht auf 36°44.7'N, 028°16.5'E.


Dienstag, 29. Juli 2008
08.50 Uhr, der Anker fällt in der Bucht von Marmaris auf 36°49.7'N 028°18.5'E. Die Reise die am 18. Mai 2001 begann hat nach 28.593 Seemeilen ihr Ende gefunden. Ich setze für kurze Zeit die Flaggen der besuchten Länder um für Gerald ein Foto für die Website zu machen. Das war`s!
Ich suche im Logbuch die Eintragung am Tag meiner Abfahrt. Ich lese dann:

Crew: Maderthaner Friedrich, Maderthaner Christa, Maderthaner Christian.
Freitag, 18.05. 2001, 13.30 Uhr, Ausklarieren, Ablegen in Netsel Marina. Wollen nach Ciftlik um bei Mehmet auf Wiedersehen zu sagen. 15.20 Uhr, Längsseits an Mehmets Steg in Ciftlik. Schöner Abend.
Samstag 19.05. 2001, 09.00 Uhr. Wir verabschieden uns bei unserem Freund für 5 Jahre, alle sind traurig, die Türkei wird uns fehlen. NW 20Kn, Groß und Genua gesetzt, Kurs: 178°- Ak.Voudhi, Rhodos.


Na ja, es hat etwas länger gedauert.
Ich habe diesen letzten Tag meiner Weltumsegelung nicht herbeigesehnt. Viel lieber würde ich jetzt, so wie viele meiner Freunde die ich unterwegs kennen lernte, mit meinem Schiff irgendwo in der Südsee liegen. Ich würde mich jetzt sogar mit einem Ankerplatz oder Hafen im Roten Meer begnügen. Habe ich früher irgendwo meinen Anker eingefahren, wußte ich ja immer, irgendwann geht es wieder weiter, einem Ziel entgegen. Aber jetzt?
Ich kenne hier das ganze Gebiet schon von früher, es hat sich sehr viel verändert, leider nicht nur zum Guten. Ich bin nicht stolz aber schon froh diese Reise unternommen zu haben. Ich denke zurück an die schönen Tage auf See, wie ich mit Christian morgens die an Bord gespülten Tintenfische und fliegenden Fische sammele, wir sie dann zum Frühstück gegessen haben, fremde Länder und fremde Kulturen kennen lernten.
Es ist schwer zu sagen wo es am schönsten war. Aber wenn ich behaupten würde, ich hätte immer nur Wohlempfinden gespürt wäre das nicht die Wahrheit. Es gab nicht immer nur Hochs, es gab auch Tiefs. Zuletzt aber doch gekrönt von Freude die so manche Pein vergessen lassen.
Meine Familie war tapfer auch schlechtem Wetter standzuhalten. Trotz fallweiser Seekrankheit habe ich nie eine Beschwerde gehört. Christian und Wolfi sind grösser geworden. Wolfi, der mit 3 Monaten in St. Lucia {Karibik} an Bord kam, kann sich natürlich nur mehr an die letzten Jahre erinnern. Doch beide lieben das Segeln und wollen einmal Kapitäne werden.
Ich danke Wirawan die mich von Phuket bis in die Türkei begleitet hat. Ihre gute Küche hat auf unserer Reise nicht nur mich begeistert. Selbstverständlich habe ich dabei ein paar Kilo zugenommen.
Ostarrichi habe ich lieben gelernt. Sie hat uns über tropische Gewässer, über Untiefen, durch Brecher und manche Stürme getragen ohne dass je ein Unfall passiert wäre.
Trotz einiger, von mir gemachten unverzeihlichen Fehlern, hat sie mich trotzdem nie im Stich gelassen. Überkommendes Seewasser und die Sonne im Indischen Ozean haben ihr sehr zugesetzt. Der Lack an den Bordwänden braucht Kosmetik aber sonst erfreut sie sich, wie der Kapitän, bester Gesundheit.

Ostarrichi am Ziel der Reise! Zoom+



Ich erkenne Marmaris nicht mehr. Es hat sich hier sehr viel verändert. Für mich leider nicht alles nur zum Besten. Restaurants, Bars, Discos und dazwischen herumlaufende halbnackte Touristen. Auch das Problem mit den Behörden wegen Wirawans Türkei Visa lassen mich keine Freudensprünge machen. Ich feiere aber trotzdem mit Freunden meine Rückkehr und lasse mir mit Wirawan Harys österreichische Küche schmecken. Ich habe nun, seit ich die Schulbank drückte, die vielen in meinem Kopf gestapelten Träume einer Weltumsegelung, teilweise unter erheblicher Anstrengungen geschafft. Trotzdem falle ich in ein großes emotionales Tief, bin müde und habe zu gar nichts Lust. Ich schaffe es nicht meinen lieben Freund Mehmet in der nur 12 Seemeilen entfernten Ciftlik Bucht zu besuchen. Manchmal staune ich über den Mut der mich rund um den Globus vorangetrieben hat.

Marmaris, Zoom+ Yacht Marina, Zoom+ Harys Küche, Zoom+


Samstag 13. September 2008:
Ich verhole Ostarrichi in die Yacht Marina um sie über Winter an Land zu stellen. 2001 starteten wir hier unsere Reise. Die Werft hieß damals Marmarin und wurde hauptsächlich von Gullets benützt. Unglaublich sie hat sich in den vergangenen sieben Jahren zu einer der weltgrößten Marinas herausgemausert und bietet 2000 Schiffen Platz. Sie wird sehr professionell geführt und ist auch weit und breit die Günstigste. Natürlich ist sie ausgebucht. Als einer der Letzten, kann ich noch einen Liegeplatz für ein Jahr erkämpfen. Durch meine Mitgliedschaft bei Trans Ocean wird mir noch ein Rabatt von 10% gewährt. Abends bei den Sundowners im Marinarestaurant, lerne ich viele Segler aus verschiedenen Ländern kennen. Gesprächsthema ist meistens, wegen der negativen Meldungen die ich mit Betroffenheit verfolge, der Golf von Aden.
Auch Harald mit seiner Yacht Tagträumer treffe ich hier. Er hat sein Schiff nicht weit von meiner Heimatstadt Amstetten selbst gebaut und über die Donau ins Mittelmeer überführt.

Zoom+ Ostrrichi, Zoom+ Ankerplatz, Zoom+


22.11.2008
Am 22. November 2008 erfolgte die Übergabe der Weltumsegler-Auszeichnung 2008 durch den deutschen  Trans Ocean e.V. in der Kurparkhalle von Cuxhaven.

Weltumsegler-Auszeichnung 2008


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Verantwortlich für Bild und Text Friedrich Maderthaner
Letztes Update 25.06.2009